https://www.coaching-flow.de/post/kreativität-im-alterKreativität ist für mich der Gipfel der Wirksamkeit: Aus der eigenen Kraft und aus bestehenden (physischen oder psychischen) Ressourcen etwas Neues zu erschaffen, gibt mir das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
Studien, wie die von Forthmann, Jenderny und Fabry, legen nahe, dass ältere Erwachsene über einen größeren Erfahrungsschatz verfügen, der ihnen erlaubt, auf ein breiteres Repertoire an Wissen und Fähigkeiten zurückzugreifen, was die Kreativität fördern kann.
Einige Forscher, wie Jeste und Vahia, argumentieren, dass Ältere eine verbesserte Fähigkeit zur emotionalen Regulation haben, was es ihnen ermöglichen kann, die Ängste und Unsicherheiten zu überwinden, die oft mit kreativem Schaffen einhergehen.
Kreativität, nach Mihaly Csikszentmihalyi, ist der Prozess, durch den eine Person etwas Neues und Wertvolles erschafft. Es ist ein Zustand des Flows, in dem man vollständig in eine Aktivität vertieft ist und sich völlig darauf konzentriert. Kreativität ist nicht nur für Künstler relevant, sondern für jeden, der neue Lösungen finden möchte.
Flow kann Kreativität potenzieren.
Im Zustand des Flows wird die Konzentration so punktgenau, dass alles andere in den Hintergrund tritt. Handlung und Bewusstsein verschmelzen. Unser Selbstbild und unsere Selbstwahrnehmung verschwinden vollständig. Die Zeit dehnt sich aus – sie verlangsamt sich (wie in Zeitlupen bei einem Autounfall) oder beschleunigt sich (und fünf Stunden vergehen in fünf Minuten). Und dabei werden alle Aspekte der Leistung unglaublich gesteigert – und das schließt die kreative Leistung mit ein. Dieser letzte Teil ist keineswegs übertrieben. In einer kürzlich durchgeführten Studie in Australien wurden 40 Versuchspersonen mit einem besonders kniffligen Denkspiel konfrontiert – der Art, die eine tiefe kreative Einsicht erfordert, um gelöst zu werden. Niemand löste es. Aber als der Flow künstlich induziert wurde (unter Verwendung – aus Gründen, auf die wir noch eingehen werden – der transkraniellen Magnetstimulation), bekamen 23 Probanden die richtige Antwort und das in Rekordzeit.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass im Alter eine Vielzahl von körperlichen, kognitiven und emotionalen Faktoren die Kreativität positiv beeinflussen können. Beste Voraussetzungen also für ältere Erwachsene sich auszudrücken und weiterzuentwickeln in einer Zeit in ihrem Leben, in der sie neue Wege suchen. Älter werden kann heißen kreativer zu werden.
1. Forthmann, Boris, Andrea Jenderny, und Jörn Alexander Fabry. „The Role of Professional Experience for Creativity in Old Age: The Discrepant Aging of Wisdom and Innovation.“ The Journals of Gerontology: Series B 1 (2021): gbab117.
2. Rowe, John W., und Robert L. Kahn. Successful Aging. New York: Random House, 1998.
3. Jeste, Dilip V., und Ipsit Vahia. „Innovative Solutions for An Aging Population: Delirium Symposium: Keynote Address.“ The American Journal of Psychiatry 176, no. 5 (2019): 345-350.
4. Wagnild, Gloria, und Heather Young. „Resilience Among Older Women.“ Image: The Journal of Nursing Scholarship 39, no. 2 (2007): 147-154.
Dieser Artikel erschien zuerst HIER